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Nanna Heitmann

Hiding from Baba Yaga
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Seinem Lauf folgend, reiste die Fotografin Nanna Heitmann quer durch die raue Wildnis der sibirischen Taiga. Ihr Fotoprojekt gleicht einer Dokumentation über das Leben entlang des Flusses: An dessen Ufern traf die Fotografin auf Einzelgänger, Aussteiger und Träumer, deren Welt die einfühlsamen Bilder widerspiegeln. Es sind geflohene Leibeigene, kriminelle, Abtrünnige oder einfach Abenteurer und Altgläubige – Menschen, denen die Weite Sibiriens den nötigen Freiraum gibt, um nach ihren Vorstellungen zu leben. Aber nicht alle Begegnungen auf dieser Reise erzählen von Freiheit und Sehnsucht. Manche verdeutlichen auch die Schwierigkeiten in der Region: die niedrige Lebenserwartung und die großen Alkoholprobleme.
Neben dem Leben am Fluss, dokumentiert Heitmann auch die uralten Mythen und Rituale in dieser Region. Die slawischen Märchen dienten der jungen Fotografin als Inspirationsquelle: „Baba Yaga“ ist eine wichtige Figur in der slawischen Folklore. Sie ist eine unberechenbare und gefährliche Hexe, die in einer Region mitten im Wald lebt. Inspiration für die Serie fand Heitmann in ihrer eigenen Vita: „Meine Mutter stammt aus Russland. Abgesehen von Moskau war Russland für mich aber immer nur ein großer dunkler Fleck auf der Landkarte. Daher entschied ich mich, ein Auslandssemester in Tomsk, Sibirien, zu absolvieren. Bislang waren meine Vorstellungen von Russland hauptsächlich von sowjetischen Kinderfilmen und slawischen Märchen geprägt, die ich als Kind gelesen habe und die mich auch für mein Fotoprojekt „Hiding from Baba Yaga“ inspiriert haben.“ 

Nanna Heitmann
20/01/2020 - 01/09/2020
Gallery Zingst